Aktuell ist das sogenannte Stillbeschäftigungsverbot beziehungsweise das vom Arbeitgeber im Einzelfall auszusprechende Beschäftigungsverbot während der Stillzeit ein umstrittenes Thema.
Im medizinischen Bereich, gerade bei Zahnärztinnen und Ärztinnen, aber auch bei medizinischem Personal insgesamt, war es lange üblich, dass es einen gewissen Automatismus gab, dass das während der Schwangerschaft ausgesprochene Beschäftigungsverbot auch während der Stillzeit arbeitgeberseits ausgesprochen worden ist.
Diese Zeiten neigen sich dem Ende zu, da Gefährdungsbeurteilungen sowie die Arbeitsmedizin immer häufiger zum dem Ergebnis gelangen, dass ein solches Beschäftigungsverbot während der Stillzeit nicht mehr auszusprechen ist, da bei den meisten Tätigkeiten keine unzumutbare Gefährdung mehr vorliege, wenn etwa entsprechende Schutzvorkehrungen getroffen werden, wie beim Umgang mit Biostoffen der Risikogruppen 2 und 3.
Nimmt man das Beispiel der Zahnärztin, so werden häufig Gerichtsentscheidungen aus Baden-Württemberg angeführt und auf die dortige Landeszahnärztekammer verwiesen.
Im Kern geht es dabei um ein Empfehlungspapier des Ad-hoc-Arbeitskreises Stillschutz „Hinweise und Empfehlungen zum Schutz stillender Frauen vor einer unverantwortbaren Gefährdung durch Gefahr- und Biostoffe insbesondere im Hinblick auf eine Wirkung auf oder über die Laktation“, das in Zusammenarbeit mit Vertretern unterschiedlicher Institutionen (Robert-Koch-Institut, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Institut für medizinische Mikrobiologie der Universität Regensburg u.a.) erstellt worden ist. Diese Hinweise sind Grundlage für die „Arbeitshilfe Gefährdungsbeurteilung Stillzeit für beschäftigte stillende Frauen in zahnmedizinischen Praxen“ aus der Fachgruppe Mutterschutz Baden-Württemberg geworden und könnten Richtschnur für das gesamte Bundesgebiet werden.
Deshalb bedürften die mit dem Beschäftigungsverbot einhergehenden rechtlichen Risiken der rechtsanwaltlichen Beratung, denn:
Wir beraten Sie gerne und vertreten Sie im Streitfall, wobei wir parallel die Kommunikation zur Krankenkasse im Auge behalten. Das Ziel muss sein, dass Ihnen keinerlei Vorwürfe gemacht werden können, die möglicherweise strafrechtliche und dann auch teils empfindliche berufsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.